Ich bin für meine Astroaufnahmen heftig am Experimentieren mit dem Firmware-Aufsatz MagicLantern. Damit ist es mir möglich, mit meiner 600D ein Raw-Video aufzunehmen, also unkomprimierte rohe Sensordaten. Das Video läßt sich in seine Frames zerlegen, die dann als DNG-Bilder vorliegen. Diese Funktion liegt in einer sehr frühen Alpha-Version vor und ist noch unstabil. Ich hab mir den Spass gegönnt, am Planeten Saturn einen Vergleich zu starten zwischen einem Astrobild, daß aus diesen Rohdaten gewonnen wurde und einem Bild, welches auf herkömmliche Art und Weise aus den Frames eines HD-MOV-files entwickelt wurde. An der Entstehung waren, wie immer, mein Teleskop (5Zoll, 1500mm Brennweite), meine beiden TKs und meine 600D beteiligt. Gestapelt wurde mir AutoStakkert (beste 20% von 4000 Frames), geschärft mit registax und endbearbeitet mit darktable. Die Bearbeitung habe ich absichtlich sehr aggresiv gehalten, um zu sehen, was geht. Hier also die Bilder: Ergebnis aus dem HD-Video, 3fach Digitalzoom Ergebnis aus dem Rohvideo, 5fach Vergrösserung in LiveView Edgar
Eindeutig, Nr. 2 hat viel mehr Schärfe. Mein Lieblingsfrage: wie lange hast Du daran gesessen, Edgar?
Na ja, zum hinfliegen, um die Bilder aus der Nähe machen zu können hätte es vermutlich nicht gereicht... aber vermutlich hat auch nicht mehr viel gefehlt! Im Übrigen finde ich das zweite auch deutlich besser, weil schärfer
Danke für eure Kommentare. Wie lang ich dran gesessen habe, Benno? Na ja, Bildbearbeitung und solche Kleinigkeiten, vielleicht eine halbe Stunde. Zeit gekostet hat diesmal die Vorbereitung der Aufnahmen. Denn ich hatte immense Schwierigkeiten, die Montierung akkurat einzunorden. Jedesmal, wenn ich dachte, jetzt ist alles genau auf den Polarstern ausgerichtet und durch die elektrische Nachführung des Teleskops bleibt der Planet damit locker im Bildfeld der Kamera, sah ich mich getäuscht. Eine Flasche Bier zur Nervenstärkung aus dem Keller geholt und Saturn war nicht mehr auf dem Display vorhanden. Es hat eine Zeitlang und einige Kellergänge gedauert, bis ich den Grund für dieser Verhalten herausfand: Die 20cm dicke Waschbetonplatte in der Einfahrt lag hohl, so daß eine Gewichtsverlagerung von mir das ganze System aus dem Gleichgewicht brachte. Das mit der Betonplatte war mir noch nie aufgefallen. Die sehr hohe Brennweite brachte es zu Tage. Beide Bilder sind übrigens direkt hintereinander aufgenommen worden. Die Fokusssierung war absolut identisch (mit der Mikrometerschraube am Auszug meines Teleskops). Ich finde den Qualitätsunterschied schon erstaunlich. Edgar